Der Möchtegern-Elektriker

Elektriker heißen die Mannen,
die mit Drähten und mit Zangen,
das Haus mit Energie erhellen
und die für dich bei Stromausfällen
zackig auf modernen Wegen 
die Probleme rasch beheben.
  
Für diese Arbeit sollt man kennen,
wie viel Volt auf wie viel Strängen,
welche Kabel oder Klammer
in Küche, Bad und Kleiderkammer.
Die Ohm-Zahl ist nicht zu vergessen
und ab und an den Stromfluss messen.

Wer den Gesellenbrief nicht in Händen
sollt Abstand nehmen von den Wänden,
Dosen und Kabeln auf hohen Stützen
die dem Stromtransporte nützen.
Ohne Kenntnis, so sei gemerkt,
man nicht an solchen Dingen werkt.

Doch nicht jeder teilt die Warte.
So auch Wilfried, der sich's sparte
einen Fachmann zu attirieren
um die Gefahren zu reduzieren.
"Den Luster", sprach er arrogant,
"montier ich selbst ganz elegant."

Als Erstes stieg er auf die Leiter,
und streckte seine Hand als zweiter
Schritt in Richtung Zimmerdecke
wo zu ganz bestimmtem Zwecke,
Drähte starr nach unten hingen
um einen Leuchter anzubringen.

Als Drittes fasste er beherzt
ans Kabel und sogleich ein Schmerz,
ihm in seinen Gliedern brannte
der ihn plötzlich übermannte.
Er gehört' zum Stromkreis nun
und konnte nichts dagegen tun.

Zuckend stand er auf der Leiter,
auf welcher er durch Krämpfe weiter
fest das Kabel hielt umklammert
und zappelnd um Befreiung jammert.
Dem Wilfried, der im Strome hing,
nun letztlich doch ein Licht aufging.

Ein Glück, der Kerl hat's überlebt
und er ist seither sehr bestrebt,
solche Arbeit abzugeben,
er möchte gern noch länger leben.
Am Ende lernte er durch Schweiß,
was jedes Kind schon lange weiß.

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